Durchschnittsgewicht eines Schafes: Wie viel wiegt ein lebender erwachsener Lamm?

Die Schafzucht ist heute ein vielversprechender und profitabler Bereich der Viehwirtschaft. Es gibt viele Schafrassen. Um sich für eine von ihnen zu entscheiden, sollten mehrere wichtige Faktoren berücksichtigt werden, darunter auch das Gewicht des Lammes. Welche Aspekte beeinflussen das Nettogewicht des Tieres und welche Voraussetzungen müssen für ein schnelles Wachstum geschaffen werden – mehr im Artikel.

Faktoren, die das Lebendgewicht beeinflussen

In der modernen Schafzucht werden etwa 60 Schafrassen verschiedener Art gezüchtet: Fleisch und Milchschaf, Fleisch und Schmalz, Fleisch und Wolle usw. Jede von ihnen zeichnet sich durch ihre eigenen Merkmale aus – das Gewicht des Tieres, die Größe, Produktivität. Die Masse eines Schafes hängt direkt von seiner Zugehörigkeit zum entsprechenden Zuchttyp ab. Beispielsweise erreichen Vertreter von Zwergrassen selten ein Gewicht von mehr als 20 kg, und Riesenböcke der Fleischrasse Hissar können über 200 kg zunehmen. Deshalb bevorzugen Landwirte Fleisch und Schmalz, um eine große Menge Fleisch zu erhalten.

Neben der Rasse wird das Lebendgewicht durch folgende Aspekte beeinflusst:

1. Alter. Schafe erreichen ihr maximales Gewicht im Alter von 4 Jahren – und das, obwohl sie bereits ab dem 4. Monat geschlachtet werden können. Ein vier Monate altes Lamm wiegt etwa 30 kg, obwohl ein einjähriges Lamm 90 % der Gesamtmasse eines erwachsenen Tieres zunimmt.
2. Geschlecht. Bei einem Tier dieser Art herrscht ein ausgeprägter Sexualdimorphismus vor – Unterschiede in den Merkmalen männlicher und weiblicher Individuen. In der Regel übersteigt das Körpergewicht der Männchen das Gewicht der Schafe deutlich, wobei der Unterschied über 40–60 kg beträgt.
3. Haftbedingungen. Natürlich ist es nur dann möglich, ein starkes, gesundes und schweres Tier zu züchten, wenn ihm angenehme Lebensbedingungen und eine ausgewogene Ernährung in Bezug auf Vitamine und Mineralstoffe geboten werden. Hochwertiges, nährstoffreiches Futter und regelmäßige tierärztliche Kontrollen tragen zur schnellen Gewichtszunahme der Lämmer bei.

Gewicht eines erwachsenen Widders verschiedener Rassen

Wie bereits erwähnt, hängt die Masse eines erwachsenen Widders von der Zuchtzugehörigkeit des Tieres ab. Es gibt verschiedene Arten von Schafen, die sich durch die Menge des gewonnenen Fleisches auszeichnen: fleischig, wollig, feinvliesartig und zwergartig.

Wussten Sie? Heute gibt es weltweit etwa 600 Schafrassen. Wissenschaftler behaupten, dass sie vor mehr als 6.000 bis 7.000 Jahren zum ersten Mal auf dem Territorium der modernen Türkei mit der Domestizierung von Tieren begonnen haben.

Fettschwanzrassen (fleischig-fettig)

Fettschwanzrassen gelten als Spitzenreiter bei der Gewichtszunahme. Männchen können ihr Gewicht auf 120-190 kg steigern, Weibchen auf etwa 80 kg. Vertreter der Fettschwanzsorten sind Hissar, Jaidara, Kalmyk und Edylbaev. Widder und Schafe zeichnen sich durch hohe Ausdauer, starken Körperbau, schnelle Mast und einfache Pflege aus. Tiere mit fettem Schwanz behalten ihre Kondition auch bei unzureichender Ernährung perfekt bei.

Der Hauptzweck der Aufzucht von Fleisch- und Talgschafen besteht darin, wertvolles und nahrhaftes Fleisch, Milch und Schmalz zu gewinnen. Die Wolle solcher Tiere eignet sich jedoch nur zur Filzherstellung, da ihre Struktur sehr dick und zäh ist.

Pelzmantelschaf

Pelzmantelschafe, vertreten durch die Rassen Romanov, Karakulev und Kulunda, haben einen großen, kräftigen Körperbau und können bis zu 100 kg zunehmen. Die Weibchen der Rasse sind etwas kleiner und wiegen bis zu 70 kg. Durch den Anbau von Pelzmantelsorten wird hochwertiges, wertvolles Schaffell gewonnen, das zur Herstellung von Oberbekleidung, insbesondere Pelzmänteln, Schaffellmänteln usw., verwendet wird.

Schaffell, das von Schafen der Pelzmantelrichtung gewonnen wird, zeichnet sich durch hohe Wärmespeicherfunktionen, Leichtigkeit, Pflegeleichtigkeit und ein hervorragendes ästhetisches Erscheinungsbild aus.

Wichtig! Karakul gilt als das beste und elitärste unter allen Schaffellarten.

Feinwollige Widder

Als wertvollste Schafrassen gelten derzeit Feinschafrassen, die folgende Sorten kombinieren: Prekos, sowjetische und australische Merinoschafrassen, Salskaya, Rambouillet. Der größte Stolz der Tiere ist ihre Wolle, die eine sehr zarte, dünne und gleichmäßige Struktur hat, da sie ausschließlich aus Flusen besteht.

Schafe vom Typ Feinvlies zeichnen sich durch hohe Ausdauer und hervorragende Anpassung an Umweltbedingungen aus. Das Lebendgewicht der Männchen beträgt 60–80 kg, das der Königinnen 45–50 kg. In Bezug auf die Gewichtseigenschaften sind Feinwolltiere anderen Rassen deutlich unterlegen.

Zwergrassen

Eine Besonderheit solcher Schafe ist ihre geringe Größe. Das Widerristwachstum der Männchen beträgt nicht mehr als 50 cm und das der Weibchen nicht mehr als 45 cm. Was die Gewichtsklassen betrifft, erreichen Widder eine Masse von 20–22 kg, Schafe überschreiten selten 16 kg.

Trotz ihrer geringen Größe bringen die beschriebenen Tiere ihren Besitzern Gewinn aus dem Verkauf von Wolle, Milch und leckerem Diätfleisch.
Zwergschafe gelten als die robustesten der Welt. Sie sind nicht launisch in der Pflege, anspruchslos in der Ernährung und passen sich perfekt an die Umweltbedingungen an.

Gewicht nach dem Schneiden

Bei der Beurteilung des Lebendgewichts eines Widders muss berücksichtigt werden, dass nach der Schlachtung, dem Zerlegen des Schlachtkörpers und der Trennung von Kopf und Gliedmaßen der Anteil des Nettofleischertrags deutlich geringer ausfällt. Der Schlachtertrag von Schafen hängt auch von der Zuchtsorte ab. Bei Fleischrassen ist sie beispielsweise höher als bei Pelzmänteln.

Fettdepots

Mit zunehmendem Alter beginnen Schafe nicht nur Muskeln, sondern auch Fettgewebe aufzubauen. Gleichzeitig verläuft die Fettablagerung bei Schafen nach einem charakteristischen Muster: Erstens sind die Organe im Inneren mit Fett überwuchert – Leber, Darm, Nieren; weiteres Unterhautfett wird gebildet – am unteren Rücken, an der Brust, unter dem Schwanz; später bilden sich intermuskuläre Ablagerungen und ganz zum Schluss bildet sich eine Fettschicht im Inneren der Muskulatur

So erfolgt die Fettablagerung bei Schafen in Form von inneren, subkutanen, intermuskulären und intramuskulären Schichten.
Verschiedene Tierrassen weisen eine unterschiedliche Intensität der Fettverschmutzung auf, und auch der Prozentsatz ihrer Lokalisierung in bestimmten Bereichen ist unterschiedlich. Bei den Wollarten lagert sich Fett vor allem an den inneren Organen ab.

Bei Fleischrassen verteilen sich die Fettdepots gleichmäßig auf die Muskeln, wodurch das gegarte Fleisch äußerst saftig und zart wird.
Als optimaler Fettgehalt in einem Schafkadaver wird angenommen, dass er etwa 25 % beträgt, wovon die Hälfte auf das Unterhautfett, mindestens 9 % auf das intermuskuläre Fett und 2 % auf das Nierenfett entfällt.

Fleischertrag

Normalerweise verringert sich nach allen Eingriffen – Zerlegen des Tierkadavers, Häuten, Trennen von Kopf und Gliedmaßen, Ausbluten – die Masse, also der Schlachtertrag, um 40-50 % des Gesamtgewichts.

Wichtig! Die gelbe Fettfärbung weist auf das hohe Alter des Tieres hin.

Darüber hinaus wird ein zusätzlicher Gewichtsverlust durch das anschließende Ausnehmen des Schlachtkörpers beobachtet, bei dem:

• Knochengewebe entfernen, das 25–30 % ausmacht;
• Knorpel, Venen, Sehnen und Nieren werden entfernt, worauf etwa 4-5% des Kadavers fallen.

Fasst man alle oben genannten Daten zusammen, kann man feststellen, dass die Muskelmasse etwa 64-70 % des ursprünglichen Schlachtkörpergewichts beträgt. Wenn beispielsweise ein Widder etwa 100 kg wog, beträgt die Schlachtausbeute ungefähr: 100 kg × 40 % = 40 kg. Nach der Zerlegung des Schlachtkörpers erhält der Landwirt ein Nettogewicht von 40 kg × 64 % = 25,6 kg.

Innereienertrag

Beim Zerlegen von Schlachtkörpern wird neben Fetteinlagerungen und reinem Fleisch auch die Ausbeute an Innereien berücksichtigt – die essbaren Teile des Inneren und des Kopfes.

Alle Nebenprodukte sind in mehrere Gruppen unterteilt:

• fleischig, dazu gehören Zunge, Leber, Lunge, Nieren, Fleischreste, Zwerchfell, Luftröhre mit Kehle, Milz, Gehirn, Euter;
• Schleimhäute, zu denen auch eine Narbe gehört, Sommer;
• wollig, dem der Kopf zuzuordnen ist.

Außerdem werden alle Nebenprodukte in Kategorien eingeteilt:

• Kategorie I – Leber, Zunge, Herz, Zwerchfell, Nieren, Gehirn, Euter;
• Kategorie II – Lunge, Luftröhre, Milz, Narbe, Kopf ohne Gehirn und Zunge, Beine.

Die Gesamtausbeute an Nebenprodukten beträgt durchschnittlich 9,5 %, einschließlich der Produkte der ersten Kategorie – 3,2 %.

Gewichtszunahmerate

Einer der Vorteile der Schafzucht ist die hohe Gewichtszunahme. Bei richtiger, ausgewogener Ernährung können Tiere pro Tag 300–500 g an Gewicht zunehmen.. Junge Widder weisen die höchsten Wachstumsraten auf. Rekordhalter in der Wachstumsrate sind Vertreter der Rassen Texel und Dorper, die einen täglichen Zuwachs von 600 g bewirken können.

Dabei ist zu beachten, dass ein einjähriges Lamm das gleiche Gewicht wie ein erwachsenes Tier hat. Tatsache ist, dass er im ersten Lebensjahr über 80 % seines gesamten Körpergewichts zunimmt.

Bedingungen für schnelles Wachstum

Zur Mast werden kräftige, völlig gesunde junge Männchen ausgewählt. Nach der Entwöhnung aus der Gebärmutter werden sie auf die Weide an kräuterreichen Orten gebracht.

Um ein maximales Wachstum zu erzielen, sollten Sie außerdem einige sehr wichtige Empfehlungen befolgen:

• Geben Sie dem Tier ein vollständiges, ausgewogenes Futter mit einem überwiegenden Anteil an Hafer, Wiesengräsern, Gerste und Kleie.
• im Alter von sechs Monaten einen Widder kastrieren, was erstens das Hammelfleisch von einem bestimmten unangenehmen Geruch befreit und zweitens dazu führt, dass das Tier viel schneller an Gewicht zunimmt;
• ergänzen Sie die Ernährung mit einem Mineral-Vitamin-Komplex, zum Beispiel Schleim;
• Schafe mit ausreichend Wasser versorgen;
• führen Sie eine frühe Abschlachtung der Lämmer von ihren Müttern durch;
• Halten Sie die Tiere sauber und hygienisch, was dazu beiträgt, die Entwicklung verschiedener Krankheiten zu verhindern.
• regelmäßige tierärztliche Untersuchungen durchführen.

Durch Befolgen der oben beschriebenen einfachen Regeln kann ein Landwirt die Produktivität der Schafe erheblich steigern und die Gewichtszunahme beschleunigen.

Wie viel wiegt ein einjähriger Widder und wie berechnet man sein Gewicht?

Mit Erreichen eines Lebensjahres stoppt das Wachstum der Schafe und sie erreichen das Gewicht eines Erwachsenen. Normalerweise beträgt das Gewicht eines Widders nach 12 Monaten Mast 85–100 kg. Wenn der Zweck der Schafzucht darin besteht, Fleisch zu gewinnen, ist es nicht ratsam, sie länger als ein Jahr zu halten. In den meisten Fällen werden Personen im Alter von 8–10 Monaten zur Schlachtung zugelassen.

Um sehr zartes, diätetisches Fleisch zu erhalten, werden Lämmer im Alter von 4 Monaten geschlachtet.
Sie können die Masse eines einjährigen Widders berechnen, indem Sie Standardvertreter verschiedener Sorten vergleichen. Um Schafe zu vergleichen, müssen sie gewogen werden.

Worin:

• Widder werden vor der morgendlichen Fütterung gewogen;
• Dabei wird jedes Kilogramm bei einem Erwachsenen und alle 500 g bei Lämmern berücksichtigt;
• Es werden regelmäßig Aktivitäten durchgeführt.

Wussten Sie? Als führend in der Schafzucht gilt die Volksrepublik China, in der etwa 140 Millionen Tiere gehalten werden. Der zweite Platz gehört Australien, der dritte – Indien, wo der Viehbestand auf 100 bzw. 60 Millionen geschätzt wird.

Messungen zum Wiegen von Schafen werden in speziellen Ställen mit Waage durchgeführt, die eine sichere Fixierung des Tieres ermöglichen.

Die Wirtschaftlichkeit der Schafzucht wird maßgeblich von der Tiermasse abhängen. Der Ertrag an Fleischprodukten, der nach dem Zerlegen des Schlachtkörpers verbleibt, ist deutlich geringer als das Lebendgewicht des Tieres. Die Ernährung hat einen besonderen Einfluss auf die Wachstumsraten, daher empfehlen Experten, Schafe täglich mit Wiesenkräutern, einschließlich Vitaminen und Mineralstoffen, die für volles Wachstum und Entwicklung erforderlich sind, zu versorgen.