Westfälische Pferderasse

Die westfälische Pferderasse stammt aus dem östlichen Teil Deutschlands. Von ihrer Konstitution her ähneln diese Pferde dem Hannoveraner, sind ihnen aber in der Größe etwas unterlegen. Heute werden Vertreter dieser Zuchtlinie erfolgreich im Sport eingesetzt. Pferde aus Westfalen haben einen langen und schwierigen Weg der Entwicklung hinter sich, haben aber schließlich viele Bewunderer auf der ganzen Welt gewonnen.

Westfälisches Pferd

Entstehungsgeschichte

Im 15. Jahrhundert lebten Wildpferde in den westfälischen Wäldern. Sie zeichneten sich durch Kleinwuchs, starken Körperbau und Ausdauer aus. Sie waren gut an das lokale Klima angepasst und unprätentiös, weshalb sie von den Einheimischen geschätzt wurden. Später kam es zu Kreuzungen der Pferde mit Pferden spanischer und niederländischer Herkunft, was zu einem fast vollständigen Verlust ihrer eigenen Eigenschaften führte.

Als Westfalen 1815 Teil Preußens wurde, brauchte die Armee starke und robuste Pferde. Lokale untergroße und raue Stuten erwiesen sich als ungeeignet für die Kreuzung mit Hengsten edlen Blutes. Auch für die Feldarbeit waren diese Tiere nicht geeignet. Die Nachkommen der westfälischen Stuten waren schwach und von leichter Körperkonstitution.

Die Dorfbewohner versuchten, westfälische Hengste für die Zucht zu nutzen und sie mit Edelstuten zu kreuzen, doch auch deren Nachkommen entsprachen nicht den Anforderungen. Von der Gesamtpopulation konnten nur etwa 8 % der Pferde ausgewählt werden, die für den persönlichen Gebrauch, die Zucht und den Verkauf geeignet waren, aber selbst ihnen wurde wenig Geld geboten. Dann beschlossen die Behörden, die staatliche Bereitstellung von Ställen einzustellen.

Ende des 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts entwickelte sich die Landwirtschaft aktiv. Der Bedarf an starken und kräftigen Pferden stieg. Im Staatsstall wurden Pferde der Rassen Ostfriesen, Hannoveraner und Oldenburger zur Zucht eingesetzt, die mit aus Frankreich, England und Belgien angelieferten Schwerlastwagen eingekreuzt wurden. Durch die unsystematische Zucht, die 30 Jahre lang betrieben wurde, bildeten sich verschiedene Gruppen von Pferden, die zur Arbeit eingesetzt wurden.

Eine neue Etappe in der Entwicklung der westfälischen Rasse

Ein Wendepunkt für das westfälische Pferd war das Jahr 1888, als der erste Verband regionaler Pferdezüchter gegründet wurde. Von diesem Moment an wurde die Auswahlarbeit nach einem bestimmten System durchgeführt. Die Züchter kauften mehrere Hengste der Oldenburger Zucht, um sie mit einheimischen Stuten zu kreuzen. Die daraus resultierenden Zuchtnachkommen wurden sehr sorgfältig ausgewählt. Wenige Jahre später gab es in Westfalen etwa 20 solcher Pferdehöfe.

Die Auswahl erfolgte in zwei Richtungen – halbblütig und schwer. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts beteiligten sich französische, anglonormannische, hannoversche Hengste und Vertreter von Trabrennrassen an der Zucht westfälischer Pferde. Die einheimischen Pferde haben sich stark verändert – sie sind größer, größer, schneller und edler geworden.

Westfälische Rasse

Bald brach der Zweite Weltkrieg aus. Während ihrer Jahre ging der größte Teil des Zuchtmaterials verloren. 1946 überprüften und registrierten sie die verbleibenden Tiere. Um den Viehbestand zu erhöhen, wurden nach dem Krieg Zuchtarbeiten auf Basis hannoverscher Hengste durchgeführt.

Wie entstand das moderne westfälische Sportpferd?

In den 50er und 60er Jahren des 20. Jahrhunderts richteten die Deutschen ihr Augenmerk auf die Entwicklung von Sportpferden. Zu diesem Zeitpunkt begann die Beliebtheit von Arbeitspferden zu sinken, da die Arbeit der Tiere auf dem Feld durch Autos ersetzt wurde, aber das Interesse an Reitwettbewerben nahm zu. Die Zucht wurde auf dem berühmten Gestüt Fornholz durchgeführt.

Aufmerksamkeit! Die Hauptlinien der Sportpferde stammen von Hengsten ab: Papayer, Pluchino, Ramses. Jedes dieser Pferde hinterließ Nachkommen mit hervorragenden Rennqualitäten. Darunter waren auch die Sieger der Spring- und Dressurmeisterschaften.

Beschreibung der Rasse

Vom Körpertyp her ähneln moderne Vertreter der westfälischen Rasse den Hannoveranern. Sie sind anmutig, schön, klug und gefällig. Diese Pferde zeichnen sich durch schöne Bewegungen mit hoher Leistung aus. Gute Leistungen und Ausdauer verhelfen ihnen zu Erfolgen im Pferdesport.

Außenmerkmale

Die durchschnittliche Größe der Vertreter der Zuchtlinie beträgt 1,67 m und das Gewicht der Hengste liegt zwischen 500 und 550 kg. Äußere Merkmale des westfälischen Pferdes:

  • mittelgroßer, gepflegter Kopf mit langen, strengen Ohrmuscheln;
  • mittellanger massiver Hals;
  • tief entwickelte Brust;
  • lange schräge Schulterblätter;
  • muskulöser Körper mit leicht gesenkter Kruppe;
  • Trockene, kräftige Beine, ziemlich lang, mit der richtigen Einstellung und massiven Hufen.

Referenz. Die Rasse zeichnet sich durch Fellfarben aus: Rot, Braun, Grau, Schwarz (letztere sind seltener).

Charakter

Westfälische Pferde haben sich als gehorsame und gutmütige Tiere etabliert. Besitzer von Pferden weisen darauf hin, dass sie sich durch Ausdauer und gute Leistung auszeichnen. Diese Eigenschaften haben die Pferde von wilden Vorfahren geerbt, die in den Tälern Westfalens weideten.

Westfälische Rasse

Westfälische Rasse

Tiere widmen sich voll und ganz dem Training, geben ihr Bestes und verdienen dadurch hohe Auszeichnungen bei Wettbewerben. Westfalen sind freundliche, intelligente und treue Pferde.

Sportliche Erfolge

Der Westfale hat in seiner Entwicklung einen langen Weg zurückgelegt, doch mittlerweile gilt er als eines der besten Pferde im Reitsport. Diese Pferde erhielten immer wieder Preise für Erfolge bei Wettbewerben und wurden nicht selten Meister. Sportliche Erfolge westfälischer Pferde:

  1. Bei den Olympischen Spielen 1988 in Seoul wurde ein Hengstgespann aus Deutschland Dressurmeister. Darunter waren Pferde – Aleric, Ganymedes, Rembrandt.
  2. Ein Hengst namens Bugatti Pedro gewann die Meisterschaft im Springreiten.
  3. Das stattliche Pferd Fanbenfro gewann die Dressurprüfung. Es geschah in Sydney bei den Olympischen Spielen.

Es besteht kein Grund daran zu zweifeln, dass die westfälische Pferderasse vielversprechend ist und die Aufmerksamkeit von Sportlern verdient. Seine Vertreter konnten ihre Überlegenheit gegenüber anderen Rassen bereits unter Beweis stellen, indem sie zahlreiche Auszeichnungen bei internationalen Wettbewerben gewannen.

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